AFG Solingen Lexikon

Vitamin A

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Was ist Vitamin A?


Vitamin A ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe chemisch verwandter Verbindungen, die im Körper ähnliche biologische Wirkungen entfalten. Es zählt zu den fettlöslichen Vitaminen, und es kann daher nur zusammen mit Fetten aufgenommen und gespeichert werden. Der menschliche Organismus speichert Vitamin A vor allem in der Leber, von wo aus es bei Bedarf freigesetzt wird. Diese Speicherfähigkeit gleicht kurzfristige Schwankungen in der Zufuhr aus, sie birgt jedoch auch das Risiko einer Überdosierung bei übermäßiger Aufnahme. Zu den wichtigsten Formen gehören Retinol, Retinal und Retinsäure, die jeweils unterschiedliche, aber miteinander verbundene Aufgaben im Stoffwechsel übernehmen.

Funktionen im Körper


Vitamin A ist unter anderem an folgenden Prozessen beteiligt: Sehfunktion, Wachstum, Haut- und Schleimhautschutz, Immunabwehr sowie Zellteilung. Besonders bedeutsam ist seine Rolle für das Sehen bei schwachem Licht, da es in der Netzhaut als Bestandteil des Sehpigments Rhodopsin benötigt wird.

Bedarf und Versorgung


Der Tagesbedarf unterscheidet sich je nach Alter, Geschlecht und Lebenssituation. Erwachsene benötigen laut Referenzwerten etwa 0,8 bis 1 Milligramm Retinol-Äquivalente pro Tag. Gute Quellen sind Leber, Fischöl, Eigelb, Milchprodukte sowie Karotten, Spinat und Mangos.

Vitamin-A-Mangel: Ursachen und Folgen


Ein Vitamin-A-Mangel kann durch eine unzureichende Zufuhr, Resorptionsstörungen oder Lebererkrankungen entstehen. Typische Symptome sind Nachtblindheit, trockene Haut, Infektanfälligkeit und Wachstumsstörungen bei Kindern. In schweren Fällen kann es zur Erblindung kommen.

Relevanz für die pflegerische Praxis


Pflegekräfte begegnen Vitamin-A-Mangel häufig bei Menschen mit chronischer Mangelernährung, Lebererkrankungen oder bestimmten Darmerkrankungen. Bei Risikopatientinnen und -patienten ist auf Symptome wie trockene Augen, Hautveränderungen oder häufige Infekte zu achten. Die Ernährungssituation sollte regelmäßig erfasst und dokumentiert werden.

Vitamin A in der Ausbildung


In der Pflegeausbildung dient Vitamin A als Beispiel für die Wechselwirkung von Ernährung, Stoffwechsel und Krankheitsprävention. Ein vertieftes Verständnis hilft, Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und interdisziplinäre Maßnahmen zu unterstützen.

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