Das sind Yersinien
Yersinien gehören zur Familie der Enterobacteriaceae und umfassen mehrere Bakterienarten, die beim Menschen Erkrankungen verursachen können. Besonders relevant sind Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis, die vor allem den Magen-Darm-Trakt betreffen.
Übertragungswege und Infektionsrisiken
Die Übertragung erfolgt häufig durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel, insbesondere rohes oder nicht ausreichend erhitztes Schweinefleisch, sowie durch Kontakt mit infizierten Tieren. Eine fäkal-orale Infektion über Trinkwasser oder ungewaschene Lebensmittel ist ebenfalls möglich.
Symptome und Verlauf
Yersinien-Infektionen treten meist in Form einer Enteritis auf. Die Beschwerden ähneln einer Blinddarmentzündung oder einer bakteriellen Gastroenteritis. Typische Symptome sind:
- Bauchschmerzen, meist im rechten Unterbauch
- Fieber und Durchfall
- Übelkeit und Erbrechen
In einigen Fällen kann es zu reaktiven Formen der Arthritis oder immunologischen Folgeerscheinungen kommen, speziell bei genetisch prädisponierten Personen.
Diagnostik und Behandlung
Der Nachweis erfolgt durch Kulturen aus Stuhlproben, seltener aus Blut oder Lymphknoten. Auch molekularbiologische Methoden wie PCR kommen zum Einsatz. Die Behandlung erfolgt vorwiegend symptomatisch. Bei schweren Verläufen oder immungeschwächten Personen kommen Antibiotika wie Doxycyclin oder Ciprofloxacin zum Einsatz.
Bedeutung für die Pflege
In pflegerischen Einrichtungen gelten, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Händedesinfektion, Flächendesinfektion und die richtige Entsorgung von infektiösem Material sind zentral. Pflegende sollten bei Verdachtsfällen sensibel auf Symptome reagieren und ärztliche Abklärung anregen.