Definition
Diabetes mellitus beschreibt eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper Glukose nicht mehr richtig verwertet. Dies entsteht, weil die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin produziert oder weil die Körperzellen nicht mehr ausreichend auf Insulin reagieren. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel dauerhaft an und fördert vielfältige Folgeerkrankungen, die das Herz Kreislauf System, die Nerven sowie die Nieren betreffen.
Ursachen und Formen
Die beiden wichtigsten Formen sind Typ 1 und Typ 2. Typ 1 beruht auf einer fehlgeleiteten Immunreaktion, die die insulinbildenden Zellen zerstört. Typ 2 entwickelt sich schleichend, meist begünstigt durch Übergewicht, Bewegungsmangel und genetische Faktoren. Weitere Formen treten seltener auf, etwa Schwangerschaftsdiabetes oder durch Medikamente ausgelöste Störungen.
- Typ 1: Autoimmunerkrankung mit absolutem Insulinmangel
- Typ 2: Insulinresistenz und relativer Insulinmangel
- Gestationsdiabetes: Auftreten während der Schwangerschaft
Symptome
Die Beschwerden entwickeln sich je nach Form sehr unterschiedlich. Häufig berichten Betroffene über starken Durst, vermehrtes Wasserlassen, Müdigkeit und reduziertes Wohlbefinden. Ein dauerhaft erhöhter Blutzucker schädigt langfristig Gefäße, Nerven und Organe. Deshalb gewinnen eine frühe Diagnostik und eine konsequente Therapie an Bedeutung. Unbehandelte Verläufe führen zu schwerwiegenden Komplikationen wie diabetischer Neuropathie, Netzhautschäden oder Nierenfunktionsstörungen.
Diagnostik
Die Diagnose stützt sich auf mehrere Laborwerte und Untersuchungsschritte. Wichtig sind der Nüchternblutzucker, der orale Glukosetoleranztest sowie der HbA1c Wert, der die durchschnittliche Blutzuckereinstellung der letzten Wochen abbildet. Ergänzend kommen Urinanalysen, körperliche Befunde und ein Screening auf mögliche Folgeerkrankungen hinzu.
Therapie und Verlauf
Die Behandlung richtet sich nach der Diabetesform. Typ 1 erfordert eine lebenslange Insulintherapie, die Betroffene aktiv steuern. Typ 2 lässt sich häufig zunächst mit Ernährungsumstellungen, gesteigerter Bewegung und Medikamenten behandeln. Viele Patientinnen und Patienten verwenden Messgeräte oder Sensoren, um den Blutzucker kontinuierlich zu kontrollieren. Eine gut abgestimmte Therapie verbessert Prognose und Lebensqualität und senkt das Risiko für Folgeerkrankungen. Schulungen unterstützen im Umgang mit Ernährung, Bewegung und Medikamenten oder Insulin.