Was ist Behandlungspflege?
Behandlungspflege umfasst alle medizinisch notwendigen pflegerischen Maßnahmen, die eine Ärztin oder ein Arzt verordnet. Diese Maßnahmen unterstützen gezielt die Heilung, stabilisieren chronische Erkrankungen und sorgen für eine sichere medizinische Versorgung – sowohl zu Hause als auch im stationären Bereich. Im Gegensatz zur Grundpflege, die sich auf alltägliche Unterstützung konzentriert, verfolgt die Behandlungspflege medizinisch-therapeutische Ziele.
Typische Maßnahmen der Behandlungspflege
Pflegefachkräfte übernehmen in diesem Bereich viele wichtige Aufgaben. Sie setzen ärztliche Anordnungen um und führen unter anderem folgende Tätigkeiten durch:
- Wundversorgung mit regelmäßigem Verbandwechsel
- Blutzuckermessung und die fachgerechte Gabe von Insulin
- Verabreichung von Medikamenten per Injektion oder Infusion
- Pflege von Kathetern oder Stoma-Anlagen
- Kontrolle der Vitalzeichen wie Blutdruck oder Puls
Diese Tätigkeiten verbessern nicht nur den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten, sondern tragen auch zur Vermeidung von Komplikationen bei. Außerdem ermöglicht die Behandlungspflege eine beständige Betreuung außerhalb von Kliniken – zum Beispiel im häuslichen Umfeld.
Rechtlicher Rahmen und Abgrenzung zur Grundpflege
Gesetzlich ist klar geregelt, dass eine Behandlungspflege nur mit ärztlicher Verordnung erfolgen darf. Diese Vorgabe basiert auf § 37 des Fünften Sozialgesetzbuches (SGB V). In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten.
Es ist wichtig, zwischen Grund- und Behandlungspflege zu unterscheiden. Während Angehörige oder Pflegehilfskräfte die Grundpflege übernehmen können, darf die Behandlungspflege ausschließlich durch medizinisch geschultes Fachpersonal erfolgen. Denn bestimmte Tätigkeiten – etwa Injektionen oder Wundmanagement – setzen fundiertes Fachwissen voraus.
Behandlungspflege in der Ausbildung
In der Pflegeausbildung spielt die Behandlungspflege eine zentrale Rolle. Auszubildende lernen nicht nur die theoretischen Hintergründe kennen, sondern üben auch die praktische Umsetzung. Dabei gewinnen sie Sicherheit im Umgang mit medizinischen Geräten, Hygienevorgaben und in der Dokumentation.
Fazit
Behandlungspflege ist ein unverzichtbarer Bestandteil der modernen Pflegepraxis. Sie verbindet medizinische Fachkenntnis mit praktischer Pflegekompetenz. Durch gut geschulte Fachkräfte entsteht eine Brücke zwischen ärztlicher Versorgung und individueller Betreuung. Deshalb trägt die Behandlungspflege entscheidend zur Lebensqualität vieler Menschen bei – besonders im ambulanten Bereich.