AFG Solingen Lexikon

Demenz

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Demenz ist eine neurologische Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust geistiger Fähigkeiten gekennzeichnet ist. Sie betrifft überwiegend ältere Menschen, kann aber auch in jüngeren Lebensjahren auftreten. Der Begriff umfasst verschiedene Krankheitsbilder, bei denen Gedächtnis, Denken, Orientierung, Sprache und Alltagskompetenz nach und nach beeinträchtigt werden.

Formen der Demenz


Demenz ist nicht gleich Demenz. Es gibt zahlreiche Formen, die sich in Ursache, Verlauf und Behandlung unterscheiden. Zu den häufigsten zählen:

  • Alzheimer-Krankheit: Die bekannteste und häufigste Form, mit einem schleichenden Verlauf und typischerweise beginnender Vergesslichkeit.
  • Vaskuläre Demenz: Entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, oft nach einem Schlaganfall.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Gekennzeichnet durch starke Schwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit und Halluzinationen.
  • Frontotemporale Demenz: Führt vor allem zu Veränderungen im Verhalten und der Persönlichkeit.

Typische Symptome


Die Symptome können je nach Form und Stadium variieren. Zu den häufigsten gehören:

  1. Nachlassendes Kurzzeitgedächtnis
  2. Orientierungslosigkeit in Raum und Zeit
  3. Sprachliche Schwierigkeiten und Wortfindungsstörungen
  4. Verhaltensänderungen wie Reizbarkeit oder Antriebslosigkeit
  5. Schwierigkeiten im Alltag, etwa beim Kochen, Einkaufen oder Ankleiden

Im späteren Verlauf kommen oft motorische Probleme, Inkontinenz und ein hoher Pflegebedarf hinzu.

Ursachen und Risikofaktoren


Die Ursachen sind vielfältig. Während genetische Faktoren bei einigen Demenzformen eine Rolle spielen, gelten Durchblutungsstörungen, Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel und Rauchen als Risikofaktoren, die den Verlauf negativ beeinflussen können.

Diagnostik und Verlauf


Die Diagnose erfolgt meist in mehreren Schritten: Nach einer ausführlichen Anamnese folgen Tests zur kognitiven Leistungsfähigkeit, bildgebende Verfahren wie MRT oder CT und Laboruntersuchungen. Der Verlauf ist in der Regel chronisch und fortschreitend, wobei das Tempo individuell stark schwanken kann.

Therapieoptionen


Eine Heilung ist bislang nicht möglich, doch medikamentöse Behandlungen und nicht-medikamentöse Therapien können den Verlauf verlangsamen und die Lebensqualität verbessern. Wichtig sind:

  • Gedächtnistraining und Ergotherapie
  • Strukturierte Tagesabläufe
  • Psychosoziale Unterstützung für Betroffene und Angehörige
  • Wohnraum- und Alltagshilfen zur Förderung der Selbstständigkeit

Auch die frühzeitige Planung von Pflege und Betreuung spielt eine zentrale Rolle. Ein wertschätzender Umgang und die individuelle Ansprache sind dabei essenziell.

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