Was bedeutet Desinfektion?
Desinfektion bezeichnet eine gezielte Maßnahme zur Reduktion von Mikroorganismen, wie Bakterien, auf ein hygienisch unbedenkliches Maß. Sie unterscheidet sich von der Sterilisation dadurch, dass nicht alle Keime, sondern nur potenziell krankmachende Erreger unschädlich gemacht werden. Ziel ist es, die Übertragung von Infektionen zu verhindern.
Anwendungsbereiche in Pflege und Medizin
In medizinischen und pflegerischen Einrichtungen gehört Desinfektion zu den grundlegenden Maßnahmen der Infektionsprävention. Sie findet Anwendung auf der Haut, auf Händen, auf Oberflächen sowie an Instrumenten. Pflegekräfte setzen Desinfektionsmittel routinemäßig vor invasiven Eingriffen, bei der Wundversorgung oder nach dem Kontakt mit Körperflüssigkeiten ein.
Formen der Desinfektion
Je nach Einsatzgebiet kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Die wichtigsten sind:
- Chemische Desinfektion: Einsatz flüssiger Mittel wie Alkohole, Aldehyde oder quartäre Ammoniumverbindungen.
- Thermische Desinfektion: Anwendung von Hitze, beispielsweise in Desinfektionswaschmaschinen oder durch Dampf.
- Mechanische Verfahren: Filtration von Luft oder Flüssigkeiten.
Hygienische Händedesinfektion
Die Desinfektion der Hände zählt zu den wirksamsten Methoden zur Vermeidung nosokomialer Infektionen. Sie erfolgt durch das Einreiben eines alkoholbasierten Mittels für mindestens 30 Sekunden und ist fester Bestandteil jedes pflegerischen Alltags. Wichtig ist dabei die vollständige Benetzung aller Hautpartien.
Desinfektionsmittel sicher anwenden
Damit Desinfektionsmaßnahmen wirksam bleiben, müssen Produkte korrekt eingesetzt werden. Entscheidend sind:
- Einwirkzeit und Konzentration: Die Angaben des Herstellers müssen strikt eingehalten werden.
- Wirkstoffauswahl: Je nach Erregertyp sind unterschiedliche Substanzen geeignet.
- Materialverträglichkeit: Oberfläche und Material dürfen durch das Mittel nicht beschädigt werden.
Fachpersonal sollte regelmäßig in der sachgerechten Anwendung geschult werden.
Rechtliche Grundlagen und Standards
In Deutschland regeln unter anderem das Infektionsschutzgesetz sowie Empfehlungen des Robert Koch-Instituts die Anforderungen an Desinfektionsmaßnahmen. Zudem sind die Listen des VAH (Verbund für Angewandte Hygiene) verbindlich für die Auswahl geprüfter Produkte im klinischen Bereich.
