AFG Solingen Lexikon

EKG

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Was ist ein EKG?


Das Elektrokardiogramm, kurz EKG genannt, ist ein medizinisches Verfahren zur Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten des Herzens. Es ermöglicht eine nicht-invasive Analyse der Herzfunktion und ist ein zentrales Diagnoseinstrument in der Kardiologie. Durch Elektroden, die auf der Hautoberfläche angebracht werden, lassen sich Spannungsänderungen messen, die während der Herzmuskelkontraktion entstehen.

Anwendungsbereiche des EKGs


Ein EKG wird in vielfältigen medizinischen Situationen eingesetzt. Typische Einsatzgebiete sind unter anderem:

  • Diagnose von Herzrhythmusstörungen
  • Erkennung von Myokardinfarkten (Herzinfarkten)
  • Überwachung von Herzpatienten vor, während oder nach Operationen
  • Kontrolle bei medikamentöser Therapie mit herzaktiven Substanzen

Auch in der Notfallmedizin spielt das EKG eine wichtige Rolle, da es innerhalb weniger Sekunden Hinweise auf lebensbedrohliche Zustände geben kann.

Unterschiedliche EKG-Formen


Je nach klinischer Fragestellung werden verschiedene Arten von EKGs eingesetzt:

  1. Ruhe-EKG: Standarduntersuchung in liegender Position ohne körperliche Belastung
  2. Belastungs-EKG: Aufzeichnung unter körperlicher Belastung, etwa auf dem Fahrradergometer
  3. Langzeit-EKG: Überwachung über 24 bis 48 Stunden im Alltag, meist zur Erkennung sporadischer Rhythmusstörungen

Interpretation und typische EKG-Werte


Ein normales EKG zeigt typische Wellenformen wie P-Welle, QRS-Komplex und T-Welle, die bestimmten Phasen der Herzaktivität zugeordnet werden. Abweichungen in Form, Dauer oder Frequenz dieser Elemente können auf Herzkrankheiten hinweisen.

Wichtige Parameter im Überblick:

  • Herzfrequenz: Anzahl der Schläge pro Minute (normal: 60–100 bpm)
  • QT-Intervall: Gibt Auskunft über die Erregungsdauer der Herzkammern
  • ST-Strecke: Wichtig für die Beurteilung von Ischämien oder Infarkten

Vorteile des EKGs


Die Untersuchung ist schmerzfrei, risikoarm und liefert in kurzer Zeit wertvolle Informationen über den Zustand des Herzens. Sie ist sowohl in der hausärztlichen Praxis als auch im Krankenhausalltag unverzichtbar.

Wissenswertes für Auszubildende


Grundkenntnisse im Umgang mit dem EKG gehören zur Basisqualifikation in vielen Gesundheitsberufen. Dazu zählen das korrekte Anlegen der Elektroden, das Erkennen grober EKG-Veränderungen sowie die sichere Vorbereitung der Dokumentation für das ärztliche Personal.

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