Was bedeutet Frühmobilisation?
Frühmobilisation beschreibt das gezielte und frühzeitige Bewegen von Patientinnen und Patienten aus einer passiven in eine aktive Körperlage. Dabei erfolgt das Mobilisieren bereits wenige Stunden oder Tage nach einer Operation, einem Unfall oder bei schweren Erkrankungen, um Komplikationen vorzubeugen und die Genesung zu fördern.
Ziele und Vorteile
Durch die Anwendung der Frühmobilisation lassen sich zahlreiche gesundheitliche Risiken minimieren. Zu den wesentlichen Zielen zählen der Erhalt der Muskelkraft, die Unterstützung der Lungenfunktion sowie die Vermeidung von Thrombosen, Dekubitus oder Kreislaufproblemen. Zusätzlich wirkt sich das frühe Aktivieren positiv auf die Psyche der Betroffenen aus, da es den Genesungsprozess sichtbar beschleunigen kann.
Ablauf und praktische Umsetzung
Je nach Zustand der betroffenen Person beginnt die Frühmobilisation schrittweise: zunächst mit dem Aufrichten im Bett, anschließend dem Sitzen an der Bettkante bis hin zum aktiven Aufstehen und Gehen mit Unterstützung. Dabei arbeiten Pflegekräfte eng mit dem therapeutischen Team zusammen, um individuell angepasste Maßnahmen durchzuführen.
- Aufrichten im Bett
- Sitzen mit Unterstützung
- Standtraining
- Gehen mit Hilfe oder Gehhilfen
Worauf ist in der Pflege zu achten?
Pflegefachpersonen tragen eine zentrale Rolle bei der Durchführung der Frühmobilisation. Sie beobachten Vitalzeichen, kommunizieren eng mit Physiotherapie und ärztlichem Dienst und motivieren aktiv zur Mitwirkung. Eine lückenlose Dokumentation, Einschätzung von Risiken wie Schwindel oder orthostatischer Hypotonie und der richtige Einsatz von Hilfsmitteln sind entscheidend für den sicheren Ablauf.