Was ist Herzinsuffizienz?
Die Herzinsuffizienz bezeichnet eine eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens. Das Organ ist nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. In der Folge kann es zu einer Vielzahl an Beschwerden und Folgeerkrankungen kommen. Die Herzinsuffizienz zählt in Deutschland zu den häufigsten Gründen für Krankenhausaufenthalte im höheren Lebensalter.
Ursachen der Herzinsuffizienz
Verschiedene Erkrankungen oder Belastungen können das Herz schwächen. Zu den häufigsten Auslösern gehören:
- Bluthochdruck (Hypertonie)
- Koronare Herzkrankheit (KHK)
- Herzinfarkt
- Herzklappenfehler
- Chronische Herzrhythmusstörungen
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
Formen der Herzinsuffizienz
Je nach betroffener Herzhälfte oder Funktionsweise wird unterschieden zwischen:
- Linksherzinsuffizienz: Blut staut sich in die Lunge zurück, was zu Luftnot führt
- Rechtsherzinsuffizienz: Blut staut sich in den Körperkreislauf, erkennbar an geschwollenen Beinen oder Wasseransammlungen
- Globalinsuffizienz: Kombination aus Links- und Rechtsherzschwäche
Darüber hinaus wird zwischen einer akuten und einer chronischen Verlaufsform unterschieden. Die chronische Herzinsuffizienz entwickelt sich schleichend, während die akute Herzinsuffizienz plötzlich eintritt und einen Notfall darstellt.
Typische Symptome
Die Beschwerden hängen vom Schweregrad und der Form der Herzinsuffizienz ab. Typisch sind:
- Luftnot, vor allem bei Belastung oder im Liegen
- Leistungsminderung und schnelle Erschöpfung
- Wasseransammlungen, insbesondere in den Beinen (Ödeme)
- Gewichtszunahme durch Flüssigkeitseinlagerungen
- Nachtliches Wasserlassen, Herzklopfen oder Schwindel
Diagnostik und Behandlung
Die Diagnose erfolgt anhand von Anamnese, körperlicher Untersuchung, Blutwerten (z. B. BNP), EKG und bildgebenden Verfahren wie Echokardiographie oder MRT. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Stadium der Erkrankung. Zum Einsatz kommen:
- Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker oder Diuretika
- Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren (ICD)
- Lebensstilveränderungen wie Salzreduktion, Gewichtsreduktion, Rauchstopp
- Bewegungstherapie im Rahmen von Herzsportgruppen
Prognose und Verlauf
Unbehandelt kann eine Herzinsuffizienz schwerwiegende Folgen haben. Dank moderner Medizin und frühzeitiger Therapie lässt sich die Lebensqualität jedoch oft deutlich verbessern. Entscheidend ist die regelmäßige Kontrolle sowie das konsequente Einhalten ärztlicher Empfehlungen.