AFG Solingen Lexikon

Virus

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Was ist ein Virus?


Ein Virus ist ein infektiöser Partikel, der aus genetischem Material und einer schützenden Eiweißhülle besteht. Im Gegensatz zu Bakterien kann ein Virus sich nicht eigenständig vermehren. Dafür benötigt es eine Wirtszelle, in die es eindringt und deren Stoffwechsel es für seine Replikation nutzt. Die meisten Viren bestehen aus DNA oder RNA, aber nie aus beiden gleichzeitig.

Aufbau und Besonderheiten


Viren besitzen keinen eigenen Zellkern, keine Organellen und auch keinen Stoffwechsel. Zu den grundlegenden Bestandteilen zählen:

  • das Erbmaterial (DNA oder RNA)
  • eine Proteinhülle, das sogenannte Kapsid
  • bei manchen Viren zusätzlich eine Hülle aus Lipiden

Einige Viren verfügen über sogenannte Spikes oder Glykoproteine, mit denen sie gezielt an bestimmte Zellen binden.

Übertragungswege und Vermehrung


Viren werden auf verschiedenen Wegen übertragen, zum Beispiel über Blut, Körperflüssigkeiten, kontaminierte Oberflächen und Aerosolen in der Luft. Gelangt ein Virus in den Körper, heftet es sich an eine passende Wirtszelle und schleust sein genetisches Material ein. Dort beginnt es, neue Viruspartikel produzieren zu lassen. Die Zelle stirbt meist dabei ab, was Symptome auslösen kann.

Relevanz in Pflege und Medizin


In der pflegerischen Praxis sind Kenntnisse über Viren unverzichtbar, besonders im Zusammenhang mit Hygiene, Infektionsschutz und dem Umgang mit gefährdeten Personen. Pflegekräfte begegnen Virusinfektionen in vielen Bereichen: von Erkältungskrankheiten über Hepatitis bis hin zu HIV oder Influenza. Auch Impfberatung und Aufklärung gehören zum Verantwortungsbereich der Pflege. Wichtig ist ein sicherer Umgang mit Schutzkleidung, Desinfektion und Isolationsmaßnahmen.

Beispiele für bekannte Viren


Zu den medizinisch bedeutsamen Viren zählen unter anderem:

  • Influenza-Virus (Grippe)
  • SARS-CoV-2 (COVID-19)
  • Herpes-simplex-Virus
  • Hepatitis-B-Virus
  • Humanes Papillomavirus (HPV)

Fazit


Viren sind faszinierende, aber auch gefährliche biologische Einheiten. Ihr Verständnis ist zentral für viele pflegerische und medizinische Entscheidungen. Besonders im Infektionsschutz und bei der Patientenaufklärung sind fundierte Kenntnisse über Viren essenziell.


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