AFG Solingen Lexikon

Glucose-6-phosphat

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Glucose-6-Phosphat (G6P), mit der Summenformel C₆H₁₃O₉P, ist ein essenzielles Zwischenprodukt im Kohlenhydratstoffwechsel. Es entsteht, wenn Glucose im Körper – primär durch das Enzym Hexokinase – phosphoryliert wird. Diese Modifikation am sechsten Kohlenstoffatom ist entscheidend, um Glucose in Zellen zu halten und sie in wichtige Stoffwechselwege einzuschleusen.

  • Energieproduktion (Glykolyse)
  • Speicherzuckerbildung (Glykogenese)
  • Synthese von Nukleotiden (Pentosephosphatweg)

Besondere Bedeutung in der Pflege hat Glucose-6-Phosphat im Zusammenhang mit dem Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel (G6PD-Mangel). Dieser häufige Gendefekt führt zu einer erhöhten Empfindlichkeit der roten Blutkörperchen gegenüber oxidativem Stress. Bei Betroffenen können bestimmte Medikamente, Infektionen oder der Verzehr von Favabohnen eine hämolytische Krise auslösen.

Um Patienten und Angehörige umfassend über die Risikofaktoren und Präventionsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem G6PD-Mangel aufzuklären, ist geschultes Personal entscheidend. Besonders in der Neonatologie erfordert der G6PD-Mangel bei Neugeborenen eine engmaschige Beobachtung, frühzeitige Diagnose und gegebenenfalls therapeutisches Eingreifen, da ein erhöhtes Risiko für einen verlängerten oder schweren Neugeborenenikterus besteht. Das Verständnis von Glucose-6-Phosphat und seinen Auswirkungen ist daher ein zentraler Bestandteil der Ausbildung in Gesundheitsberufen, um biochemische Grundlagen mit praktischer pflege­rischer Handlungskompetenz zu verknüpfen und pathologische Abweichungen schnell zu erkennen sowie adäquat darauf zu reagieren.


Siehe auch weitere Fachbegriffe

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